HISTORICKÝ ÈASOPIS

5/2023

VEDECKÝ ÈASOPIS O DEJINÁCH SLOVENSKA A STREDNEJ EURÓPY
VEDECKÝ ÈASOPIS O DEJINÁCH SLOVENSKA A STREDNEJ EURÓPY

VYDÁVA HISTORICKÝ ÚSTAV SLOVENSKEJ AKADÉMIE VIED, V. V. I.

ISSN 0018-2575 (print)

ISSN 2585-9099 (online)

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KOZÁK, Petr 

Courtiers of Non-Hungarian Origin on the Pages of Account Books from the Court of King Vladislav II, 1494–1495: A Contribution to the Functioning of the Personal Union of Hungary and Bohemia in the Jagiellonian Period.

Historický èasopis, 2021, 69, 2, pp. 193–222, Bratislava.

Abstract: The aim of the study is to present the potential of the surviving register of revenue and expenditure of the King of Hungary from 1494–1495 in relation to research on the personal composition of the royal court of Hungary and Bohemia. At the same time, emphasis was placed on the circle of persons from outside the Kingdom of Hungary. Analysis of the account material shows that after 1490, a group of people from the Czech Lands formed a group at the court in Buda that could not be overlooked. If we add to them identified courtiers of Polish – Lithuanian origin or with roots in the German regions of the Holy Roman Empire, they make up more than 60% of the people of noble origin, who gave colour to the court of King Vladislav Jagiello in Buda. A detailed prosopographical analysis of Vladislav’s court in the period 1490–1516 is still lacking. However, the partial analysis of the situation in in the mid 1490s shows that it was not just the Hungarian court with a not very important Bohemian appendix, but an institution fully representing both the Hungarian and Bohemian parts of Vladislav’s realms.

Keywords: Foreigners. Czech Crown. Court. Court Accounts. Jagiello Dynasty. Late Middle Ages. Kingdom of Hungary.

Resumé: Höflinge nicht-ungarischen Ursprungs auf den Seiten der Geschäftsbücher am Hofe des Königs Vladislav II. zwischen 1494 und 1495: Beitrag zum Funktionieren der ungarisch-böhmischen Personalunion in der jagiellonischen Zeit. Die am Hofe der ungarischen Monarchen geführten Geschäftsbücher wurden bei den Ereignissen zerstört, die 1526 nach der Schlacht bei Mohács folgten. Das ungarische königliche Archiv verschwand während der Evakuierung der Budaer Residenz. Was die Registrierung der Einnahmen und Ausgaben des Monarchen und seines Hofes angeht, stehen heute nur noch Reste von ursprünglich umfangreichen Materialien zur Verfügung. Als die mit Abstand wichtigste Quelle dieser Gruppe wird traditionell das erhaltene Einnahmen- und Ausgabenregister des ungarischen Königs, bzw. des Königreichs von 1494–1495 angesehen. Die Studie zielte darauf ab, das Potenzial dieser Quelle in Bezug auf die Erforschung der Personalzusammensetzung der ungarischen und tschechischen Höfe während der Regierungszeit der jagiellonischen Monarchen aufzuzeigen. Der Schwerpunkt lag auf dem Kreis von Personen, die im Kontext des Königreichs Ungarn als „Ausländer“ bezeichnet werden können. Da die Definition von „Ausländer“ gewisse methodische Schwierigkeiten mit sich bringt, wurde auch diesem Thema der erforderliche Platz gewidmet. Es ist offensichtlich, dass königliche Höfe immer aus einem bestimmten Teil von Personen „ausländischer“ Herkunft bestanden. Bei wichtigeren Monarchen, einschließlich Vertretern der Jagiellonen-Dynastie um die Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert, ist diese Aussage doppelt gültig. Darüber hinaus vereinfachte die Tatsache, dass die Jagiellonen in mehreren Ländern regierten, die Mobilität zwischen den einzelnen Höfen. Eine Analyse der Buchhaltungsmaterialien ergab, dass nach 1490 in der ungarischen Metropole Buda die königlichen Höflinge aus den böhmischen Kronländern eine Gruppe bildeten, die nicht übersehen werden konnte. Es wurden nämlich insgesamt 45 Personen aus Böhmen, Mähren, Schlesien und der Lausitz identifiziert, während in Wirklichkeit der Anteil der Adligen aus den Ländern der böhmischen Krone wahrscheinlich noch höher war, da einige Höflinge anonym blieben, sich hinter Vornamen versteckten oder überhaupt nicht in der Buchhaltungsquelle registriert waren. Wenn wir ihnen die identifizierten Höflinge polnisch-litauischer Herkunft und Personen mit Wurzeln in den deutschen Regionen des Reiches hinzufügen, kommen wir zu mehr als sechzig Adligen, die das Kolorit des Budaer Hofes des Königs Vladislav II. (mit)gestalteten. Allein diese Tatsache relativiert die traditionelle, in der tschechischen Geschichtsschreibung fest verwurzelte Idee eines isolierten Monarchen, der sich, umgeben von Ungarn, von der „böhmischen“ Realität entfernen sollte. Eine detaillierte prosopographische Analyse von Vladislavs Hof zwischen 1490 und 1516 fehlt immer noch. Eine teilweise Analyse der Situation ab Mitte der neunziger Jahre ergab jedoch, dass es sich nicht um einen rein ungarischen Hof (mit einer nicht sehr wichtigen böhmischen Repräsentation) handelte, sondern um eine Institution, die den ungarischen sowie böhmischen Teil der Monarchie vollwertig vertrat. Es erscheint daher richtiger, über den Hof des ungarischen und tschechischen Königs oder einfacher, unter Berücksichtigung der überwiegend benutzter Residenz, über den Budaer Hof zu sprechen. Im Zusammenhang mit der Suche nach „ausländischen“ Elementen und „Ausländern“ muss wiederholt werden, dass der Budaer Hof (wie jeder andere wichtige königliche Hof) im Wesentlichen ein Ort blieb, an dem das „Ausländische“ mit dem „Inländischen“ vermischt wurde, und dass die Grenzen zwischen diesen Welten auch für die Zeitgenossen eher unklar waren. Die Konstruktion des „Ausländischen“ ist daher eine weitgehend subjektive Kategorie.

DOI: https://doi.org/10.31577/histcaso.2021.69.2.1

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